Ein Bund fürs Leben

Ehe ist mehr als Hochzeit – Warum der Bund fürs Leben die beste Option ist

Liebe ist in aller Munde und gleichzeitig schwer zu greifen. Die Ehe als Bund fürs Leben wird dabei immer seltener, immer öfter wird sie geschieden oder kommt häufig gar nicht mehr zustande. Trotzdem träumen die meisten heimlich von einem glücklichen Ehe-Bund. Wir wollten von Elina wissen, welches ihr Rezept für eine erfüllte Ehe ist. Dabei gibt sie sehr persönliche Einblicke in ihre Partnerschaft mit Tyler.

Macht ein Bund fürs Leben manchmal Angst?

Tyler erklärte uns in seiner Predigt am 29.04.2018, dass Ehe ein Bund fürs Leben ist. Macht es dir keine Angst, dass diese Entscheidung wirklich unwiderruflich ist?
Eigentlich berührt es mich, denn so habe ich die Gewissheit, dass, egal, was passiert, wir einen Weg finden können. Dadurch ist es keine Option zu sagen: “Ich bin jetzt fertig mit dir, ich kann nicht mehr”, oder sowas. Wir kommen immer zusammen und vielleicht gibt es manchmal ein Problem, aber gemeinsam kriegen wir das hin. Vielleicht bedeutet es manchmal, dass wir etwas abgeben oder einen Kompromiss schließen müssen. Aber ich finde es sehr beruhigend, dass ich mich auf diesen Bund fürs Leben verlassen kann. Und wenn wir Gott in die Mitte unseres Lebens stellen, dann wird es leichter für uns, diesem Bund gerecht zu werden.

Liebe ist stärker

“Ich kann Tyler über Gott besser erreichen.”

Gott im Zentrum der Ehe

Inwieweit wird die Ehe mit Gott leichter? Wo erlebst du, deine Liebe gestärkt wird und dass es dir hilft durch die Ehe zu gehen, wenn du Gott in die Mitte stellst?
Am Anfang war es schwierig für mich Gott immer als Mittelpunkt zu haben. Ich habe Tyler in den Mittelpunkt gestellt. Und ich hatte dadurch viele Erwartungen an ihn, die er nicht erfüllen konnte. Ich dachte, vielleicht kann Tyler mich glücklich machen. Aber das kann er nicht. Zumindest nicht immer. Wir sind glücklich zusammen, aber es ist unfair, mein Glück nur von Tyler abhängig zu machen.

Und mit Gott in unserer Mitte können wir bei Problemen immer zuerst zu Jesus kommen und alles gemeinsam mit ihm besprechen. Wir lernen dann, dass wir Gott immer vertrauen können. Manchmal fällt es uns leicht, manchmal nicht, aber es erleichtert vieles. Ich kann zum Beispiel Tyler über Gott besser erreichen.

Das musst du mir jetzt genauer erklären …
Ich kann mit meinen oder unseren Problemen zu Tyler gehen und mit ihm reden oder ich spreche direkt mit Gott und vertraue ihm die ganze Situation an. Und Gott kann dann viel effektiver zu Tyler reden oder sein Herz bewegen. Und auch bei mir ist das so. Manchmal, wenn ich mit vielem unzufrieden bin und nur Dinge sehe, die mich unglücklich machen, dann kommt oft der Moment, der Anstoß für mich, das eigene Herz zu prüfen. Ich frage mich dann: Was ist los mit mir? Und Gott zeigt es mir. Und es liegt nicht an Tyler, es liegt an mir und Gott kann mir helfen, es zu ändern.

Liebe verändert sich

Liebst du Tyler immer noch so wie am Anfang oder hat sich eure Liebe ein bisschen gewandelt?
Am Anfang ist Liebe sehr emotional – Schmetterlinge im Bauch und so. Wir sind jetzt insgesamt 13 Jahre zusammen und ich merke, dass unsere Liebe mittlerweile auch anders geworden ist. Jetzt ist Tyler für mich ein Mann, dem ich voll vertrauen, mit dem ich mein ganzes Leben teilen und dem ich alles sagen kann. Ich kann ihm auch meine Schwäche zeigen und diese gegenseitige Offenheit macht uns stark. Er ist mein Vertrauter und ich will keinen anderen Mann haben.

“Ein Bund fürs Leben bringt Gewissheit.”

Darauf musst du bei der Partnersuche achten

Tyler hat uns in seiner Predigt zum Ehebund auch konkrete Tipps gegeben, worauf man auf der Suche nach einem Partner achten soll. Wie siehst du das? Was ist wichtig aus deiner Sicht?
Ich finde diese Stelle aus dem 1. Korintherbrief (1. Kor. 13:4), in der die Liebe beschrieben wird, sehr wichtig. Und ich glaube, wenn wir diese Liebe wirklich verstehen und darauf hinarbeiten, dass wir selbst so werden, wie die Liebe ist, dann können wir auch diese Liebe in anderen Menschen sehen. Dass dieser Mensch geduldig, freundlich ist, dass er nicht eifert und sich an der Wahrheit freut. Und wenn wir jemanden suchen oder auf jemanden warten, dann können wir so einfach prüfen, ob es wirklich Liebe ist.

Wenn ich an die ersten Begegnungen mit Tyler zurückdenke, dann hab ich sehr stark das Gefühl, dass es Gott war, der uns wirklich zusammengebracht hat und nicht, dass ich ihn einfach gefunden habe. Gott hat damals mein Herz bewegt und meine Arme für ihn geöffnet und ich weiß, dass es Tyler auch so ging. Aber ich glaube, es ist nicht in jeder Beziehung so. Ich glaube schon, dass Gott uns bestimmte Menschen schenkt, aber wir können uns trotzdem in unserer Freiheit entscheiden.

Ich finde auch, wenn wir jemanden suchen, sollten wir keine Erwartungen oder Hoffnungen haben, den anderen Menschen ändern zu können, denn es ist unfair. Wir sollten den Menschen so nehmen und lieben lernen, wie er ist. Unsere Aufgabe ist, den Weg gemeinsam zu gehen und nicht, sich dem anderen anzupassen oder den anderen uns anzupassen.

Kann ein Bund fürs Leben zwischen Christen und Nicht-Christen funktionieren?

Findest du, dass Christen in erster Linie christliche Partner für sich suchen sollten oder kann auch ein Bund fürs Leben mit einem nicht-christlichen Partner gut funktionieren?
Ich finde, es ist sehr deutlich in der Bibel, dass Menschen nur wirklich zusammenkommen können, wenn Sie im Grundsatz übereinstimmen, die gleichen Überzeugungen teilen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich in meiner Beziehung mit einem Partner nicht den gleichen Glauben haben sollte, denn es ist wirklich der wichtigste Bestandteil meiner Partnerschaft. Dass wir zusammenkommen, dass wir zusammen beten, dass wir einander unterstützen. Es ist wie ein Fundament für uns, das nicht zusammenbrechen kann. Und wenn wir unsere Beziehung darauf aufbauen, können wir uns darauf verlassen, dass sie auch sicher ist. Das ist für uns sehr, sehr wichtig.

Es muss sehr schwer sein, eine Beziehung zwischen Christen und Nichtchristen aufzubauen. Denn da kann es oft einen Kampf geben, weil die andere Person möglicherweise nicht versteht, dass wir Gott und den anderen Menschen von ganzem Herzen lieben wollen. Das kann vielleicht zu Streit, Eifersucht, Reibereien führen. Es kann auch später zu Schwierigkeiten in der Kindererziehung kommen. Die unterschiedlichen Sichtweisen können die Partner trennen, sie können wie eine unsichtbare Wand sein, die sie daran hindert, einander wirklich tief und intensiv zu begegnen.

Aber ich glaube, es gibt Menschen, die in solchen Ehen leben und sie finden ihren Weg. Aber die Frage ist, ob es das Beste ist und mit welchen Anstrengungen es verbunden ist. War es wirklich das, was sie wollten und was Gott für sie wollte?

Unverständnis und Streit vermeiden

Was würdest du den christlichen Ehepartnern raten, die in nichtchristlichen Ehen leben. Was können sie tun, um dieses Unverständnis und diese Streitereien zu vermeiden und noch mehr in der Fülle ihrer Liebe zu leben?
Ich würde ihnen raten so zu sein, wie es in 1. Kor. 13:4-7 geschrieben steht: Sei also langmütig, gütig, prahle nicht und blähe dich nicht auf. Suche nicht deinen Vorteil und lass dich nicht zum Zorn reizen. Versuche all diese Eigenschaften der Liebe für deinen Partner bereitzuhalten und ihn so zu lieben. Und wir alle sollten immer versuchen aktiv und nicht reaktiv zu lieben.

“Liebe verändert einen.”

Aktiv Lieben

Wo ist da der Unterschied und wie können wir aktiv lieben?
“Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat. (1 Joh 4:19)”  In diesem Sinne ist unsere Liebe zu Gott natürlich eine reaktive Liebe. Es ist quasi unsere Antwort, unsere Reaktion auf Gott, der Liebe ist. Und diese Liebe können wir auch weitergeben, aber nicht mehr reaktiv, also in Abhängigkeit vom Verhalten der anderen Person uns gegenüber, sondern aktiv, bedingungslos. Wir sind mit Liebe erfüllt, deswegen sollte unsere Liebe zu anderen Menschen so aktiv sein, wie Gottes Liebe zu uns. Wir sollten nicht von der menschlichen Liebe abhängig sein, weil diese Liebe uns nicht immer erfüllen kann. Gottes Liebe bringt immer Erfüllung und durch diese Liebe können wir andere Menschen besser lieben, indem wir in der zwischenmenschlichen Beziehung seine Liebe wiederspiegeln.

Solche Liebe ist aktiv und nicht reaktiv. Wenn wir Menschen so lieben, dann ist es unwichtig, wie sie uns behandeln und was sie für uns tun, sondern dass wir uns entscheiden, sie zu lieben. Unabhängig davon, was wir zurückbekommen.
Und Gott hat gesagt, wenn du ein Versprechen gegeben hast, dann solltest du es halten und ihr als Paar solltet zusammen bleiben, solange es geht. Wir sollten nie vergessen, dass Liebe alles überstehen, alles überwinden kann. Es gibt immer Hoffnung!