Brauchst du für Ostern Eier?
Unter dieser provokant doppeldeutigen Überschrift stand unser Oster-Gottesdienst. Das damit nicht nur die Herren der Schöpfung gemeint waren, liegt auf der Hand: Um zu ermessen, wie groß, teuer erkauft und schmerzhaft das Geschenk war, was Jesus uns durch seine Auferstehung machte, braucht Man(n) und Frau Mut. Das ist nichts für Weicheier. Und genau das fordert uns zu Ostern heraus.
Außerdem stellte sich uns die ernsthafte Frage, ob Ostereier wirklich zum christlichen Glauben passen? Doch dazu später mehr.
Packst du dein Ostergeschenk aus?
Zu Ostern bekommt jeder von uns ein Ostergeschenk von Jesus persönlich. Doch wie reagieren wir darauf?
Tyler verglich in seiner Osterpredigt die Situation mit der Vorfreude auf ein Geburtstagsgeschenk. Der Schenkende sucht wochenlang nach dem perfekten Geschenk und scheut weder Kosten noch Mühen. Er kann die Begeisterung in den Augen des Beschenkten förmlich schon sehen.
Als es endlich zur Übergabe kommt, schaut der Beschenkte das Geschenk jedoch nur kurz an, nickt höflich, legt es auf einen Tisch ab und würdigt es dann keines Blickes mehr. Der Schenkende versteht die Welt nicht mehr.
Ob es Jesus manchmal auch so geht?
Er hat das perfekte Ostergeschenk für uns vorbereitet, in dem sprichwörtlich sein Herzblut steckt, sein Leben und seine Auferstehung. Kurz: Sein Bestes.
Und wir?
Wir sind kurz begeistert von diesem Geschenk, das uns mit Gott versöhnt. Vielleicht sind wir auch dankbar zu wissen, wo wir unsere Ewigkeit verbringen. Doch dann legen wir es schon zur Seite und gehen zur Tagesordnung über.
Viele Religionen fordern von ihren Nachfolgern das absolute Streben nach Perfektion. Doch darum geht es im Christentum nicht. Es geht vielmehr darum, das perfekte Geschenk Gottes, dass er uns in Jesus Christus’ Auferstehung überreicht hat, anzunehmen und mit Leben zu füllen.
Was hat es mit den Osterfeiertagen auf sich?
Tyler führte uns auf Ostern hin. Er erklärte die Funktion eines jeden Tages: Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag. Wusstest du, dass der Name “Gründonnerstag” möglicherweise vom Wortstamm “grinen”, also altdeutsch für grinsen herkommt? Quasi der Grinstag, der die lange, traurige Fastenzeit beendet und die Freude vorwegnimmt, welche die Auferstehung Jesu am Ostersonntag bringt. Was für eine schöne und passende Verbindung.
Hier kannst du dir nochmal die ganze Predigt von Tyler anhören, für dein persönliches Ostererlebnis.
Ostergottesdienst wird zur Osterparty
Doch damit war unser Ostergottesdienst noch nicht am Ende. Weil wir keinen klassischen Ostergottesdienst am Ostersonntag feierten, da viele von uns die Feiertage außerhalb Leipzigs verbringen, wollten wir Ostern vorfeiern. Und das taten wir!
Viele brachten ganz besondere Leckereien mit. Wir nahmen uns viel Zeit für Gemeinschaft, entspannte Gespräche und feierten zusammen ein genusshaftes Ende der kargen Fastenzeit.
Wozu sind Ostereier überhaupt gut?
Ostereier sind übrigens nicht nur ein heidnisches Überbleibsel aus vorchristlicher Zeit, wie viele Christen glauben, sondern stehen für neues Leben, den Anbruch einer neuen Zeit. Auch das Ende der Fastenzeit wurde dadurch hervorgehoben, dass leckere Eier nun endlich wieder genossen werden durften. Da Eier überall bekannt sind, sind sie zum griffigen Symbol für neues Leben geworden, das sich weltweit verbreitet hat. Auch das Zerbrechen der Eierschale trägt Symbolcharakter. Das Zerbrechen des Todes und das daraus hervorgehende neue Leben wird hierbei gefeiert.
Und dieses neue Leben, das Jesus uns durch seine Auferstehung geschenkt hat, können wir jeden Tag feiern. Für uns selbst. In der Gemeinde. In der Welt. Haben wir dazu die nötigen Eier?