Nachdem du die 11 Gründe fürs Fasten kennengelernt hast und auch das wie und warum wir fasten, kennst, kannst du es sicher kaum erwarten, zu erfahren, welche Fastenarten es denn gibt.
Wir haben für dich die beliebtesten sechs Fastenarten herausgesucht. Neben der Beschreibung, wie diese Fastenarten funktionieren, bekommst du auch eine Empfehlung, welche Art sich für das Fasten aus geistlichen Gründen eignet und welche eher nicht. Bei allen Fastenarten gilt: Gehe es langsam an. Übertreibe es nicht beim ersten Mal. Und vergehe nicht vor Schuldgefühlen, falls du etwas gegessen haben solltest. Denke an den 10. und 11. Grund unserer “11 Gründe fürs Fasten”: Es wäre klasse wenn das Fasten deine Lebensfreude steigern und dich im Ganzen glücklicher machen könnte.
Wir steigen gleich mit der Hardcore-Variante ein und gehen dann in die etwas leichteren Fastenvarianten über.
Null- bzw. Wasserfasten
Die natürlichste Form des Wasserfastens verzichtet auf alles, außer auf Flüssigkeitszunahme durch Wasser oder Tee. Der Körper fährt aufgrund dieser Extremsituation alle Stoffwechselvorgänge auf ein Mindestmaß herunter. In dieser Phase greift der Körper auf Körperfette zur Gewinnung von Kohlenhydraten und auf Eiweißverbindungen zurück. Somit verliert man nicht nur das (gewünschte) Körperfett, sondern auch Muskelmaße, falls man nicht während des Fastens Kraftsport treibt. Dies ist aber aufgrund des extrem gesenkten Stoffwechsels und damit einhergehend der Leistungsfähigkeit nicht zu empfehlen.
Falls du aus geistlichen Gründen fasten willst, kann diese extrem reduzierte Fastenform sinnvoll sein, da du Askese in Reinform lernst und deine Kraft und Energie ganz gezielt einsetzen lernst. Außerdem hast du reichlich Zeit, die du mit Gott gestalten kannst.
Willst du aus physischen Gründen fasten, um Gewicht abzunehmen, ist von dieser Art des Fastens wegen des wahrscheinlichen JoJo-Effekts abzuraten. Nach dem Fastenbrechen, schaltet dein gedrosselter Stoffwechsel sehr langsam wieder um und legt außerdem als erstes Fettpölsterchen für Notzeiten an, um auf derartige „nahrungslose“ Zeiten in Zukunft besser vorbereitet zu sein.
Heilfasten nach Otto Buchinger
Beim Heilfasten nach dem Mediziner Otto Buchinger (1878–1966) steht die ganzheitliche Person im Zentrum. Neben der körperlichen Gewichtverringerung sollen auch seelische „Übergewichte“ abgeworfen werden. Somit eignet sich diese Fastenform hervorragend für ein geistlich-körperliches Fasten, zur Ruhe kommen und meditieren.
Wie bereits beschrieben geht der Fastenzeit mindestens ein Entlastungstag voraus, in dem der Körper durch Aufnahme von Reis, Haferflockensuppe oder Naturjoghurt auf das Fasten eingestimmt wird.
Außerdem wird eine gründliche Darmreinigung mit Glauber- oder Bittersalz und ggf. gelegentlichen Einläufen empfohlen.
Die Nahrung während der Fastentage besteht nur aus Flüssigkeiten wie Gemüsebrühen oder Obst- und Gemüsesäften bis max. 250 kcal. Die Zahl der Fastentage kann selbst festgelegt werden.
Wasser und Tees, möglichst ungesüßt oder mit etwas Honig sind erlaubt.
Leberwickel und Entspannungsübungen gehören ebenfalls zur Fastenzeit. Besonders wichtig ist regelmäßige Bewegung, wie Spaziergänge oder leichtes Fahrradfahren, um den Stoffwechsel und die Muskeln anzuregen.
Intervallfasten oder intermettierendes Fasten
Die Basis des Intervallfastens, das auch intermettierendes Fasten genannt wird, bleibt stets gleich. Eine bestimmte Anzahl von Stunden wird auf Essen verzichtet und dann gibt es ein Zeitfenster, in dem Essen zu sich genommen wird.
Zu ihnen gehört die 16/8 Methode. Tagsüber wird beispielsweise gefastet und am frühen Abend gegessen. Hier sollte natürlich auf Fast Food verzichtet werden, da sich eventuelle Abnehmversuche selbst zerstören.
Bei der 5:2 Diät isst du an 5 Tagen der Woche normal und an deinen beiden Fastentagen nur insgesamt 500-600 kcal. Hierbei kannst du auf Obst und Gemüse zurückgreifen, aber auch Naturjoghurt und Suppen sind möglich.
Die Krieger-Ernährung oder Obst- und Gemüsefasten
Bei der Krieger-Ernährung nimmst du tagsüber bis zu 5 mal nur rohes Obst oder Gemüse zu dir. Den Abend rundest du mit einer üppigen Mahlzeit ab. Hier werden, angelehnt an die Paleo-Diät ursprüngliche, als nicht verarbeitete Lebensmittel empfohlen.
Eine extremere Variante ist das „Obst- und Gemüsefasten“. Hier verzichtest du auch am Abend gänzlich auf tierische Lebensmittel aber auch auf Alkohol und Kaffee.
Positiv ist, dass der Körper mehr als genug an Vitaminen und Ballaststoffen erhält. Problematisch ist, dass es an Eiweißen für die Muskelversorgung fehlt.
Einzelne Mahlzeiten fasten
Falls du kaum oder keine Erfahrung mit Fasten hast, ist diese Form des Fastens die geeignete Form. Du überspringst beispielsweise an einem Tag Frühstück und an einem anderen Tag das Mittag und machst dann wie gewohnt, mit der Folgemahlzeit weiter. Diese Form vermeidet, dass dem Körper sofort starke Hungersignale gesendet werden und Heißhunger eintritt. So kannst du testen, wie dein Körper auf spontanes Fasten reagiert und schaffst dir damit mitten am Tag eine geistliche Insel, auf der du mit Gott länger als nur 5 Minuten in Kontakt treten kannst.
Suppenfasten
Beim Suppenfasten gibt es Suppe satt. Dreimal am Tag sind vorgesehen. Zum Frühstück kannst du mit einer Haferflockensuppe starten. Mittags und Abends sind Gemüsesuppen denkbar.
Der Körper wird dadurch gut mit Vitaminen und Mineralien versorgt. Doch es mangelt auch hier an genügend Eiweißen für den Muskelerhalt.
Dadurch, dass es bei dieser Fastenform mehrere leichte Mahlzeiten gibt, eignet sich auch diese Fastenart für Einsteiger. Jedoch stellt sich die Frage, ob dir effektiv genügend Zeit für Gebet, Bibelarbeit oder Meditation übrig bleibt, wenn du dreimal täglich isst?
Autor: Marco Schnell
Quellen:
www.ugb.de/richtig-fasten/fasten-nach-buchinger/
www.lowcarb-ernaehrung.info/intervallfasten-anleitung/
www.eatsmarter.de/ernaehrung/ernaehrungsarten/fastenarten-im-ueberblick/seite-2
Bilder:
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