Bist du bereit für die Taufe?

Du glaubst an Gott und hast erkannt, dass es gut ist, auf seine Stimme zu hören. Du willst dein Leben nach seinem Wort richten. Deine Beziehung zu ihm kann man als eine Freundschaft betrachten. Du bist also an einem Punkt angekommen, an dem du dich definitiv als gläubig bezeichnen kannst. Du kennst all die Bibelstellen, die sich auf die Taufe beziehen und weißt, welche Bedeutung die Erwachsenentaufe hat.

Braucht es noch mehr? Musst du selbst auch diesen Schritt tun? Nein, musst du nicht. Aber du kannst! Denn die Taufe kann dir helfen, dein Glaubensleben zu festigen und eine heilsame Klarheit in deiner Beziehung zu Gott zu schaffen. Aber es besteht keine Pflicht zur Taufe. Es ist vielmehr eine Einladung von Jesus, die du annehmen kannst.
Aber wann ist wirklich der richtige Zeitpunkt?
Und ist die Taufe tatsächlich etwas für jedermann?

Braucht Gott meine Taufe?

Du musst nicht mit Wasser getauft sein, um an Gott zu glauben und in diesem Glauben erfüllt zu sein. Und du wirst vielleicht überrascht sein, aber Gott braucht deine Erwachsenentaufe nicht, um dich zu lieben, „denn Gott ist Liebe.“ (1. Johannes 4,8). Gott hat sich für dich bereits entschieden. Durch die Taufe möchte er dir aber wie damals zu Jesus sagen: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (Mt. 1,11).

Menschen lassen sich leider aus vielerlei Gründen als Jugendliche oder Erwachsene taufen, die wenig mit ihrem Glauben zu tun haben. Manche lassen sich aus Gruppenzwang taufen, weil scheinbar alle aus ihrer Gemeinde getauft sind. Andere wollen sich als Jugendlicher konfirmieren lassen, weil Geschenke winken und nehmen die Taufe „mal eben“ mit. Wieder Andere lassen sich aus Angst taufen, weil sie glauben, Gott würde sie nicht in den Himmel lassen, weil sie nicht getauft sind.

Das sind allesamt denkbar schlechte Motivationen, denn eine Erwachsenentaufe ist und bleibt eine Tat aus Glaubensüberzeugung. Hast du diese Überzeugung (noch) nicht, musst du kein schlechtes Gewissen haben, falls du dich nicht (erneut) taufen lassen willst. Du kannst eine Entscheidung für Gott auch ohne dieses Ritual treffen. Dadurch bist du keineswegs ein schlechterer Christ. Manche Menschen brauchen einfach keine Rituale. Und das ist absolut in Ordnung. Denn „wer glaubt und sich taufen lässt, der wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, der wird verurteilt werden“ (Mk. 16,16). Für dein Leben ist also in erster Linie der Glaube und die Glaubenstaufe entscheidend, nicht die Wassertaufe.

Trotzdem ist die Taufe ein schönes Zeichen, dass dich Gottes Liebe berührt und dass du sie ernst nimmst. Du hast dich für Gott entschieden und du kannst so diese Entscheidung sichtbar und verbindlich machen. Mit der Taufe zeigst du, dass du bereit bist, seine Liebe anzunehmen und weiterzugeben. Dass du bereit bist, mehr Verlässlichkeit von deiner Seite in deine Beziehung zu Gott zu bringen. Und das für immer. Denn eine Taufe lässt sich nicht annullieren. Sie ist ein Zeichen, das bleibt.

Prüfe daher zuerst dein Herz, bevor du einen Entschluss fasst. Wenn du aber die Gewissheit erlangst, dass du soweit bist, zögere nicht!

Verbindlichkeit schafft Verlässlichkeit

Wenn es nun nicht „heilsnotwendig“ ist, sich taufen zu lassen, warum dann das Ganze überhaupt angehen?
Nun, es ist vergleichbar mit einer Freundschaft oder Liebesbeziehung. Am Anfang unverbindlich, voller Neugier, vielleicht auch mit viel Unsicherheit verbunden. Man will sich kennenlernen, bevor man sich bindet. Und das ist gut so. Denn eine bewusste Entscheidung möchte gut begründet werden. Nur so hat sie die Chance auf eine erfolgreiche Verwirklichung.

Aber ein Verhältnis zwischen zwei Personen kann sich ab einem bestimmten Level nur gut entwickeln, wenn es beim Namen genannt wird und wenn Klarheit herrscht. Wenn beide Seiten die Sicherheit haben, dass sie richtig liegen und das gleiche wollen. Darum gehen Menschen feste Beziehungen ein. Weil sie sich sicher sind, weil sie es riskieren möchten, weil sie tiefer gehen wollen, weil es gut tut. Dafür brauchen sie aber zuerst ein gewisses Maß an Vertrauen. Sonst wird es unmöglich, sich der anderen Person so hinzugeben, wie es für die weitere Entwicklung erforderlich ist. Denn Liebe macht verletzlich.

Willst du mit mir gehen?

Eine Beziehung, welcher Art auch immer, die in der Schwebe hängt, kann in ihrer Unverbindlichkeit schnell kontraproduktiv werden. Sie birgt das Risiko, sich voneinander zu entfernen, auszubrennen oder an falschen Erwartungen zu scheitern.

Darum braucht es verbindliche Entscheidungen. Ein ehrliches Dankeschön für die Anwesenheit eines guten Freundes in unserem Leben, eine gegenseitige Liebeserklärung, die den Anfang einer festen Beziehung markiert, eine Verlobung oder eine Heirat sind solche kleinen oder großen Meilensteine, die uns darin bestärken weiterzugehen. Es sind sichtbare Beweise einer unsichtbaren Verbindung, die uns helfen, uns ihre Wichtigkeit vor Augen zu führen und uns an die Verantwortung erinnern, die wir in dieser Beziehung tragen. Darum brauchen wir sie. Immer wieder.

Müssen wir durch Erwachsenentaufe Gott unsere Liebe erklären?

Auch in unserer Beziehung zu Gott brauchen wir solche im Alltag oft unterbewusst wirkende Erinnerungs- und Motivationsstützen. Nicht für ihn. Er braucht sie nicht. Er ist und bleibt treu. „Gottes Liebe zu uns ist darin sichtbar geworden, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, um uns in ihm das Leben zu geben. Die Liebe hat ihren Grund nicht darin, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat“ (1. Johannes 4, 9-10). Wir brauchen also solche Zeichen und Gesten, sonst bleibt immer ein Hintertürchen offen, das uns erlaubt, jederzeit zu sagen: “Es ist doch nichts gewesen, ich hab dir doch nichts versprochen, lieber Gott!” Das schafft die besten Voraussetzungen sich zu verlaufen oder zu vergessen. Eine Taufe kann nicht verhindern, dass wir Gott vielleicht irgendwann den Rücken kehren, wenn wir in unserer Schwäche die Flucht nach vorne antreten oder versuchen, ihn aus unserem Bewusstsein auszuradieren. Aber sie erhöht deutlich die Hemmschwelle für solche Handlungen.

Taufe ist eben eine solche Art Liebeserklärung. Sie ist ein sichtbares Zeichen einer tiefen Liebesbeziehung. Einer, die mehr ist, als nur zufällige Begegnung oder lockerer Spaß.
Wie in der zwischenmenschlichen Beziehung, musst du auch in einer Verbindung mit Gott bereit sein, die Verantwortung für diese und die Konsequenzen für sie zu tragen. Du musst dir sicher sein, dass er derjenige ist, der einen festen Platz in deinem Leben und in deinem Herzen hat und haben soll. Es ist ein Bekenntnis, das Leben mit Gott gemeinsam zu gestalten. Als Freund, Vertrauter, Liebster.

Und woran erkenne ich, dass es wahre Liebe ist?

Bei der Prüfung, ob du bereit bist, eine dauerhafte Beziehung mit Jesus zu schließen, kannst du getrost dieselben Methoden anwenden, mit denen du jede menschliche Liebe oder Freundschaft auf den Prüfstand stellen kannst. Schon ein paar Fragen können dir hier Gewissheit verschaffen:

  • Tut mir seine Nähe gut?
  • Suche ich von alleine den Kontakt zu ihm oder nur wenn ich daran erinnert werde?
  • Würde er mir fehlen, wenn er aus meinem Leben plötzlich verschwinden würde?
  • Bin ich dankbar, dass er da ist?
  • Bringt mich diese Beziehung weiter?
  • Will ich mehr davon?
  • Bin ich bereit treu zu bleiben, auch wenn Schwierigkeiten kommen?
  • Bin ich bereit mein Leben auf ihn hin auszurichten?
  • Will ich ihm bedingungslos zu folgen?
  • Soll er mein Lebenszentrum sein?

Wenn du diese Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, dann bist du wahrscheinlich bereit für die Taufe. Es fehlt nur der entscheidende Schritt: eine verbindliche Zusage! Wenn du Fragen hast oder an einem persönlichen Austausch zu dem Thema Erwachsenentaufe interessiert bist, melde dich! Am besten bei Pastor Tyler: tyler@generationschurch.de

P.S. Willst du wissen, wie der Heilige Geist wirkt? Dann erfahre in unserem nächsten Beitrag, wie Eric seine Gegenwart versteht und erlebt.

Hinweis: Der Standpunkt des Autors spiegelt nicht unbedingt die Meinung der Gemeinde wider.

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