Pfingsten

Was Pfingsten wirklich bedeutet

Fragt man Menschen aus Leipzig, was für sie Pfingsten bedeutet, bringen sie damit wahrscheinlich am ehesten das “Wave-Gotik-Treffen” in Verbindung, dass jedes Jahr Tausende Besucher zum gepflegten Verkleiden, Feiern und Wiedersehen in die Messestadt lockt.
Da liegt der Schluss nahe, dass sich Menschen in anderen Städten zu Pfingsten furchtbar langweilen müssen, wenn sie kein ähnliches Event in ihrer Stadt haben.
Interessanterweise liegt der Ursprung von Pfingsten gar nicht so weit entfernt vom heutigen Leipziger Happening.

Nicht so viel Verkleidung, dafür mehr Aufruhr – Das Original-Pfingsten

Beim Original-Pfingsten gab es eine große Aufruhr

Pfingsten, im Original “Pentekostē”, bedeutet 50 und ist biblischen Ursprungs. 50 Tage vor Pfingsten war Jesus Christus von den Toten auferstanden.
An diesem ursprünglichen Pfingsttag entschieden sich über 3.000 Menschen dazu, an diesen Jesus zu glauben und ihr Leben auf ihn zu gründen. Sie bereuten aufrichtig ihre Fehler und ihre Gottesferne und ließen sich taufen. Einfach so.
Wie war das möglich?

Grund war die Zusammenkunft einer kleinen Gruppe von Menschen in Jerusalem. Doch das Treffen war mehr als ein zufälliges Freundestreffen. Denn auf diese Gruppe, die sich zu den Nachfolgern, oder Jünger, Jesu zählte, senkte sich etwas Übernatürliches. Es sollte diese Menschen und die um sie herum für immer verändern.

Zungen aus Feuer

Übernatürliche Zeichen: Feuerzungen und fremde Sprachen

Diese Nachfolger Jesu aus Galiläa fingen wahrhaft Feuer, denn mitten in ihrem Treffen fingen plötzlich kleine Feuerflammen auf ihren Köpfen an zu tanzen. Das war jedoch kein Fall für die Feuerwehr, sondern ein Zeichen für die Gegenwart des lebendigen Gottes. Doch dieses Ereignis war nicht auf Nachfolger im Haus beschränkt. Denn gleichzeitig wurde draußen auf der Straße ein lautes Brausen hörbar, was von vielen Passanten wahrgenommen wurde.
Doch diese außergewöhnlichen Zeichen waren nur der Anfang.
Menschen werden übernatürlich zu Gott gezogen
Durch das starke Brausen kamen viele Menschen, In dieser Zeit hielten sich viele Menschen aus unterschiedlichsten Ländern in Jerusalem auf. Natürlich sprachen sie alle ihre Muttersprache. Als sie sich dem Haus der Jünger näherten, glaubten sie ihren Ohren nicht zu trauen.
Die Jünger, die später als Jesus’ Apostel bezeichnet wurden, hatten sich bisher ausschließlich auf aramäisch verständigt. Doch mit einem Mal konnten sie in verschiedenen Sprachen reden, die sie nie gelernt hatten.
Als sie auf die Straße gingen, hörten die Menschen aus den entlegensten Ländern diese Galiläer plötzlich in ihrer eigenen Sprache reden. Als sie genauer hinhören, waren sie vollends verblüfft; die Männer, die eigentlich nur galiläisch sprachen, konnten nicht nur Begrüßungsfloskeln. Nein. Stattdessen lobten sie Gott in neuen Sprachen und erzählten den Fremden von Gottes Größe und Güte – jedem in seiner Sprache. Und es waren dort Menschen aus mindestens 17 Nationen anwesend.
Alle waren verwirrt.
Doch die Ausländer hatte eine ganz einfache Erklärung parat: Die galiläischen Jungs mussten zuviel gesoffen haben.

Menschen aus allen Ländern
Menschen aus allen Ländern kamen zum Glauben und ließen sich taufen.

Alkohol ist auch nicht die Lösung

Alkohol sollte die Erklärung für dieses einzigartige Phänomen sein? Petrus, als einer der Menschen, der Jesus am nächsten stand, musste wahrscheinlich insgeheim lachen, als er diese Äußerung hörte.
Er hatte eine passendere Erklärung.
Gottes Geist, der von Jesus bereits als Helfer für seine Nachfolger angekündigt wurde, hatte diese Gruppe erfüllt. Bei dieser Gelegenheit klärte Petrus auch alle Umherstehenden auf, was es mit diesem Jesus aus Nazareth, der erst gekreuzigt wurde und dann auferstanden war, auf sich hatte. Das passierte zu Ostern.
Die Auswirkungen von Petrus ergreifender Ansprache waren einzigartig. Petrus rief alle Umherstehenden zur Buße und zur Taufe auf. Und es folgten seinem Aufruf über 3.000 Menschen an diesem Tag!
Für diese Bewegung gab es einen Grund, einen Urheber: es ist der Heilige Geist, der der Geist Gottes ist.

3000 Menschen wurden getauft
3.000 Menschen ließen sich an einem einzigen Tag taufen.

Gottes Geist verwandelt Hasenfüße in couragierte Menschen

Durch ihn wurden die vorher verschreckten, ziellosen Nachfolger Jesu plötzlich zu einer mutigen Gruppe, die mithilfe einer übernatürlichen Gabe selbst zu Menschen aus anderen Ländern redeten. Und diese Menschen bemerkten, dass, als Petrus zu ihnen sprach, nicht nur er das Wort an sie richtete, sondern Gott selbst. Dieser Heilige Geist bewirkte etwas in ihnen, das Reue auslöste. Reue, über ihre eigene Ferne von Gott und über ihre Schuldhaftigkeit. Sie kamen zur Erkenntnis Gottes. Und als Reaktion fingen sie mitten auf der Straße an, Gott an zu loben.
Doch dieser hinterlassene “Eindruck” des Heiligen Geistes war nichts kurzlebiges. Die Menschen blieben verändert. Sie kamen immer wieder zusammen, um Gott zu loben und sich gegenseitig zu ermutigen.
Aus der Bewegung des Heiligen Geistes entstand die erste jüdisch-christliche Gemeinde überhaupt. Und es war die Gründungsgeschichte der weltweiten christlichen Gemeinde. Die ganze Story findest du übrigens im Neuen Testament, in Apostelgeschichte 2, 1- 14.

Die Jünger Jesu tragen seine Botschaft in alle Länder
Pfingsten ist die Ursache für die Entstehung der weltweiten Gemeinde

Pfingsten war nicht der Anfang

Doch warum waren die Nachfolger Jesu eigentlich an diesem wichtigen Tag alle beisammen gewesen?
Bereits für die Juden, zu denen die Jünger Jesu zählten, war dieser Tag immer ein Festtag gewesen. Es war ursprünglich das Fest der Erstlingsfrüchte. Die ersten geernteten Früchte des Jahres waren Gott geweiht. Sie wurden nicht gegessen, sondern im Tempel als Gabe für Gott abgegeben. Später wurde daraus das jüdische Wochenfest. Während dieser Zeit wurde der Dank an Gott für das Gesetz, das er Mose auf dem Berg Sinai übergab, ins Zentrum gerückt. Das Wochenfest wurde 50 Tage nach Pessach gefeiert. An Pessach feierten die Juden ihren Auszug aus Ägypten. Erst ab 130 n. Chr. wird Pfingsten als christliches Fest erwähnt.

Das Pfingstdatum wechselt jedes Jahr.

Pfingsten fällt übrigens deshalb jedes Jahr auf ein anderes Datum, weil es sich auf den (ebenfalls flexiblen) Ostersonntag bezieht. Warum sich dieser jedes Jahr ändert, könnt ihr hier nachlesen. Pfingsten fällt in jedem Fall auf die Zeitspanne zwischen dem 10. Mai und 13 Juni.

Das wichtigste Pfingstsymbol

Das bekannteste Pfingstsymbol hängt heute noch in vielen Kirchen: die Taube. Der Grund dafür findet sich im Johannesevangelium 1,32: Jesus wird von Johannes dem Täufer im Jordan, der durch Israel fließt, getauft. Im selben Moment senkt sich der Heilige Geist auf Jesus – in Form einer Taube. Außer als Symbol für den Heiligen Geist, steht die Taube für Reinheit und Friede.

Die Taube als Symbol für die Heiligen Geist
Die Taube war ein Symbol für den Heiligen Geist

Können wir heute auch noch Pfingsten erleben, wie die Jünger damals?

Der Heilige Geist, den die Jünger Jesu damals empfangen haben, ist jedem versprochen, der sein Leben Jesus Christus anvertraut. Also können auch wir den Heiligen Geist erfahren. Der Heilige Geist ermutigt und tröstet uns im Alltag. Er steht uns in allen schwierigen oder schmerzhaften Situationen bei. Durch ihn können wir zu Gott beten, selbst, wenn uns gerade vor Trauer oder Freude die Worte ausgegangen sind. Er lässt uns verstehen, was Gottes Wahrheit ist. Hier könnt ihr in einem persönlichen Bericht nachlesen, wie jemand heute den Heiligen Geist erlebt.
Wie er sich uns nähert und ob dabei Feuerzungen auf unserem Kopf tanzen, hängt von ihm ab. Das ist aber auch nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass alles was er in uns tut, uns näher zu Gott und zu Jesus bringt, uns seine Güte erfahren lässt und uns Mut macht für ihn und mit ihm in dieser Welt zu leben.

Auch heute kannst du noch eine tiefe Verbindung zum Heiligen Geist erleben.

Falls du mehr zum Thema Pfingsten oder Heiliger Geist wissen willst, kontaktiere uns gerne oder besuche uns. Wir freuen uns auf dich!

Ostern gehört wie Pfingsten zu den hohen christlichen Feiertagen. Warum das so ist und was an Ostern besonderes geschah, erfährst du hier.

By Marco Schnell